Testbericht

Auch in diesem Jahr hatten wir die Möglichkeit das Miniatur Wunderland zu besuchen und uns einen Eindruck vom fertiggestellten Bauabschnitt Italien zu machen. Die Anlage, die sich in der historischen Speicherstadt von Hamburg befindet, ist die größte Modelleisenbahnanlage der Welt. Sie erstreckt sich derzeit auf einer Gesamtfläche von 1490qm, auf der insgesamt 15,4km Gleise verbaut sind. Seit der Eröffnung am 16. August 2001, mit drei Anlagenabschnitten, wurde das Miniaturwunderland stätig erweitert. Derzeit sind 9 Abschnitte fertiggestellt. Bevor wir auf den neuen Abschnitt Italien eingehen, möchten wir die älteren Bauabschnitte vorstellen.

Mitteldeutschland und der Harz
Der Anlagenabschnitt "Mitteldeutschland und der Harz" gehört zu den ersten Abschnitten im Miniatur Wunderland. In ca. 20.000 Arbeitsstunden entstanden auf einer Fläche von 120qm Highlights, wie die Freilichtbühne, die große Kirmes, eine ICE-Hochgeschwindigkeitstrasse und das Hermanns Denkmal. Im gesamten Abschnitt sind 130 Züge mit insgesamt 1400 Waggons unterwegs.

Knuffingen und Umland
Der Anlagenabschnitt "Knuffingen und Umland" zählt ebenfalls zu den Abschnitten, die seit der Eröffnung existieren. Dieser Abschnitt wurde in ca. 28.000 Arbeitsstunden realisiert und erstreckt sich auf 120qm. Zu den Highlights zählen hier das Strichmileu, die Radarfalle, die Feuerwehr und der Schlossbrand. Die größte Besonderheit ist allerdings der erste Einsatz des Carsystems. Im Bereich "Knuffingen und Umland" fahren ca. 90 Autos über die Anlage. Diese Besonderheit wird durch ein ausgeklügeltes System ermöglicht. So gibt es in "Knuffingen und Umland" zum Beispiel mehrere Feuerwehreinsätze, zu denen die örtliche Feuerwehr ausrückt. Im gesamten Abschnitt sind 60 Züge mit insgesamt 600 Waggons unterwegs.

Österreich
Der Anlagenabschnitt "Österreich" ist der dritte Abschnitt, der den Besuchern zur Eröffnung präsentiert wurde. Um Österreich auf 60qm zu realisieren benötigte es ca. 12.000 Arbeitsstunden. Zu den Highlights zählen die Schauertalbrücke, der St. Wendelberg sowie diverse funktionsfähige Skilifte. Im gesamten Abschnitt sind 40 Züge mit insgesamt 400 Waggons unterwegs.

Hamburg
Im November 2002 wurde das Miniatur Wunderland um den Anlagenabschnitt "Hamburg" erweitert. Auf 200qm findet man, nach einer Bauzeit von 109.000 Std., beispielsweise die Imtech Arena, die St. Michaelis Kirche, die Speicherstadt, die Köhlbrandbrücke, den Windpark, die Davidwache, die Elbphilharmonie und eine Transrapidstrecke. Im gesamten Abschnitt sind 190 Züge mit insgesamt 2200 Waggons unterwegs.

Amerika
Im Dezember 2003 eröffnete, nach 99.000 Arbeitsstunden, der 100qm Anlagenabschnitt "Amerika". Zu den Highlights zählen hier die Stadt Las Vegas, der Grand Canyon und der Mount Rushmore. Auch das Carsystem wurde hier installiert. Im gesamten Abschnitt sind 140 Züge mit insgesamt 3000 Waggons unterwegs.

Skandinavien
Im Juli 2005 eröffnete der größte Anlagenabschnitt "Skandinavien". Nach einer Bauzeit von 140.000 Std. wurde der 300qm große Abschnitt fertiggestellt. Zu den Highlights zählen die Storebeltbrücke, das Schloss Egeskov und die Schneelandschaft. Als größte Besonderheit kann das 30.000l Echtwasserbecken gesehen werden. Hier fahren diverse ferngesteuerte Schiffe wie z.B. die AidaBlu. Auch hier wurde das Carsystem installiert. Im gesamten Abschnitt sind 150 Züge mit insgesamt 3000 Waggons unterwegs.

Schweiz
Der Abschnitt "Schweiz" wurde im November 2007 eröffnet. Nach 150.000 Arbeitsstunden findet man auf 250qm das Matterhorn, eine Mittelalterburg, einen Freiluft-Aufzug, die Schokoladenmanufaktur von Lindt & Sprüngli, das Zement- und Betonwerk von Holcim, eine Biogasanlage und das DJ BoBo Open-Air Konzert mit 20.000 Miniaturbesuchern. Im gesamten Abschnitt sind 180 Züge mit insgesamt 3500 Waggons unterwegs.

Knuffingen Airport
Der Knuffingen Airport wurde im Mai 2011, nach einer Bauzeit von ca. 150.000 Std. eröffnet. Er erstreckt sich auf einer Gesamtfläche von 150qm und kann als Highlight im Miniatur Wunderland bezeichnet werden. Über 40 verschiedene Flugzeuge fahren selbstständig über den Flughafen, rollen zum Gate und werden von einem Pushback-Fahrzeug zurückgeschoben, um dann zur Start- und Landebahn zu rollen. Dort beschleunigen sie und heben ab. Auch die üblichen Fahrzeuge sind am Knuffingen Airport unterwegs und fahren selbstständig ihre Wege. Im gesamten Abschnitt sind ebenfalls 40 Züge mit insgesamt 600 Waggons unterwegs.

Neu: Italien
Im Herbst 2016 wurde der neue Bauabschnitt Italien, nach einer Arbeitszeit von ca. 180.000 Stunden, fertiggestellt. Auf einer Gleislänge von 2400 m fahren ca. 110 Züge und ca. 800 Waggons. Verbaut wurden 110 Signale und 404 Weichen. 4 leistungsstarke Computer sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Zum Bauabschnitt Italien gehören insgesamt 450 Häuser und Brücken, 400 Autos, 30.000 Figuren, 10.000 Bäume und 22 Sakralbauten. Illuminiert wird der Bauabschnitt mit ca. 50.000 Lichtern. Für besondere Ereignisse und Spannung sorgen 25 Knopfdruckstationen, die allesamt Ereignisse auslösen.

Einige bekannte Städte, traumhafte Landschaften und Berge, architektonische Meisterwerke und natürlich die römische Straßenbahn gibt es im Miniatur-Italien zu sehen. Neben der italienischen Hauptstadt wartet unter anderem der aktive Vulkan „Vesuv" und die untergegangen Stadt Pompeji darauf von den Besuchern entdeckt zu werden. Italienische Strände und Berge gibt es mit den Küsten Cinque Terre und Amalfi ebenfalls zu bewundern.

Der italienische Bauabschnitt ist mit seiner Größe und Detailverliebtheit beeindruckend. Alleine der neue Bauabschnitt ist ein Besuch wert.

Der Eintrittspreis von 13,00€ ist in Anbetracht der liebevollen und detailgetreuen Gestaltung sowie der unglaublichen Größe der Modelbahnanlage mehr als gerechtfertigt.

Die Parkplatzsituation am Miniatur Wunderland gestaltet sich leider sehr schwierig, da das Wunderland nur über 44 eigene Besucherparkplätze verfügt. Hier ist der Preis von 1€ pro Std. sehr fair gestaltet. Die Parkhäuser im Umkreis schlagen allerdings mit einem sehr hohen Preis von 12€ pro Tag zu Buche.

Das Miniatur Wunderland verfügt über ein eigenes Bistro. Die Speisenauswahl ist groß und geschmacklich sehr gut. Die Preise sind ebenfalls sehr fair gestaltet.

Alles in Allem können wir einen Besuch im Miniatur Wunderland uneingeschränkt empfehlen. Wir würden sogar sagen, dass ein Besuch im Wunderland absolute Pflicht ist. Testefreizeitparks empfiehlt eine Führung mit Blick hinter die Kulissen zu buchen. Ebenfalls empfehlen wir, online den Besuch vorab anzumelden, da ansonsten mit hohen Wartezeiten vor dem Einlass zu rechnen ist.